Es sind oft diese drei Begriffe, die wir hören, wenn es um Aspekte menschlicher Intelligenz und emotionale Fähigkeiten geht: Empathie, Intuition und Kreativität.
Ich bezeichne alle drei jetzt mal als Fähigkeiten. Als solche sind sie wesentliche Bestandteile unserer Intelligenz, insbesondere im sozialen Kontakt und beim Umgang mit Emotionen – wobei ich Kreativität hierin nicht nur als künstlerische Fähigkeit ansehe, sondern auch als Key turner für mögliche Veränderungsprozesse.
Alle diese drei Fähigkeiten sind bei uns Menschen schwer messbar oder quantifizierbar. Ganz anders als z.B. bei einem IQ-Test ist es also schwierig, überhaupt ein gutes, sehr gutes oder nicht ausreichendes Maß für Empathie, Kreativität und Intuition zu bestimmen.
Alle drei Fähigkeiten können aber durch Übung und Erfahrung offensichtlich auch verbessert werden.
Unterschiede zwischen Empathie, Intuition und Kreativität
Um die Begriffe auszudifferenzieren, führe ich kurz meine Vorstellung der Begriffe aus und nenne evtl. ein paar gegenseitige Unterschiede:
Empathie bezieht sich darauf, Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen nachzuempfinden und (zum Teil) verstehen zu können. Es geht darum, sich in die Lage einer anderen Person zu versetzen und ihre Emotionen möglichst gut zu erspüren.
Intuition ermöglicht es Dir/Ihnen, Wissen oder Ahnungen zu erlangen, die eben nicht nur auf logischem Denken oder Rationalität basieren. Intuition kennen wir auch als „Bauchgefühl“ oder als eine Erkenntnis, die auf eine Art Gespür und eventuell auch unbewusst einfließenden Erfahrungen beruht.
Über Kreativität ließe sich jetzt sehr viel schreiben. Es ist eine Fähigkeit und manchmal auch Gabe, etwas (in dieser Kombination) „Neues“ zu schaffen. Zum Beispiel ein künstlerisches Werk, eine interessante Idee oder aber auch eine neue Lösungsmöglichkeit für Etwas bzw. eine andere Herangehensweise an ein Problem.
Zu Kreativität habe ich viele Jahre gearbeitet, nicht nur als Künstler, sondern eben auch im beratenden Setting (es ist mein persönlicher selling point). Aber um nicht den Rahmen zu sprengen, belasse ich es einfach mal vereinfachend hierbei. Kreativität ermöglicht es Dir/Ihnen grundsätzlich, über den Tellerrand hinaus zu blicken und Denkmuster zu durchbrechen. Dass ich hier überhaupt Kreativität hereinnehme, ist natürlich bereits Aussage – denn Du könntest aus gutem Grunde sagen, dass Empathie und Intuition auf einer Zeitachse eine ausreichend betrachtenswerte Dyade wären. Doch für mich bedeutet Kreativität Veränderung. Nur dadurch gibt es Fortschritt und Entwicklung (nicht dasselbe), sei es im persönlichen, im partnerschaftlichen oder im beruflichen Kontext – für letzteren habe ich das EIK-Modell entworfen.
Empathie, Intuition und Kreativität – auf einer Zeitachse: Das EIK-Modell
Wenn ich diese drei wichtigen Fähigkeiten also in Beziehung zueinander bringe und sie dazu auf einer Zeitachse anordne, erhalte ich das EIK-Modell. Unter dieser Voraussetzung könnte man nun Folgendes behaupten:
Empathie könnte als Fähigkeit angesehen werden, die sich zeitlich auf Vergangenes bezieht. Sie ermöglicht uns, die Gefühle und Perspektiven anderer zu verstehen und darin einzustimmen (die soeben wahrgenommen wurden und als verbale/nonverbale/paraverbale Botschaft geschehen sind). Dies geschieht auch basierend auf unseren (eigenen) bisherigen Erfahrungen und unserem Wissen über (die) andere(n). Nun könnten Sie einwenden, dass Empathie doch nicht ausschließlich in der Vergangenheit verankert ist: sie hilft uns doch auch, zukünftige, mögliche Interaktionen projizierend einzuschätzen – wo ich jedoch den Übergang zur Intuition setzen würde.
Intuition darf also in diesem Zusammenhang (Bezugssystem) als eine Art „Ahnung“ in die Zukunft gesehen werden. Sie basiert auf einem unbewussten bzw. unterbewussten Verständnis von Mustern und Informationen, welche wir zum Teil bereits haben, und ermöglicht es uns, daraus Vorhersagen oder Einschätzungen zu treffen. Unsere Intuition kann uns dabei helfen, zukünftige Ereignisse oder Ergebnisse zu erahnen oder vorherzusagen, oft ohne dass wir genau artikulieren können, wie wir zu diesen Schlussfolgerungen gelangen.
Empathie und Intuition können miteinander interagieren.
Kreativität könnte nun als transagierender Prozess angesehen werden, der eine andere (als die ansonsten wahrscheinliche) Konsequenz ermöglicht. Kreativität bezöge sich hierbei auf das Verändern von Ideen, Handlungen etc. aus den gegenwärtig vorhandenen Ressourcen oder Informationen. Es ist im Schaubild als räumlich erweiternde Achse symbolisch dargestellt, weil dadurch ja dann andere Möglichkeiten paralleler Gedanken-, bzw. Aktionsverläufe oder auch Handlungssträng entstünden. Kreativität ist in diesem Bezugssystem also die Fähigkeit, die Dinge, die uns aktuell zur Verfügung stehen (z.B. Wissen, Materialien oder Techniken, uvm.), auf neue Weise(n) zu nutzen und/oder zu kombinieren. Kreativität ist eine aktive Auseinandersetzung mit dem, was im Hier und Jetzt existiert und möglich ist.
Ein Bezugssystem dieser drei Begriffe
Es gibt einige Konzepte zu diesen Begriffen jeweils für sich, die ich beim EIK-Modell in Bezug zueinander gesetzt habe.
Was Kreativität ist, ebenso Einiges an Forschung zu „Intuition“ und „Entscheidungsfindung“, wo oftmals die Rolle von unbewussten Prozessen und Zukunftsprognosen betrachtet wird.
Empathie wird zumeist auf gegenwärtige soziale Interaktionen und das Verstehen Anderer (Perspektiven) aus eigenen, vergangenen Erfahrungen und Wissen definiert. Etwas also, das gegenwärtig stattfindet – wohingegen ich es als retrospektiv und reaktiv charakterisiere und im Hier und Jetzt den Übergang zur Intuition markiere.
Mein spezifisches Modell – eine Zuordnung auf einer metaphorischen Zeitachse und ihre räumliche Veränderungserweiterung durch (für Fortschritt und Entwicklung notwendige) Kreativität – bietet Ihnen hoffentlich eine interessante Perspektive und Gedankenanregung.