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„Wir denken zuviel, und fühlen zu wenig“ (Chaplin Zitat)

Dieses berühmte Chaplin Zitat „Wir denken zuviel und fühlen zu wenig“ besitzt eine gewisse, tragische Größe für mich.

Sir Charles Spencer Chaplin ist im Jahre 1889 wahrscheinlich im Londoner Stadtteil Walworth geboren (laut Wikipedia evtl auch, einem Brief folgend, der nach seinem Tode auftauchte, in einem Wohnwagen in Smethwick, nahe Birmingham). Als Sohn zweier Varietekünstler wurde zu einem der Gründungsväter Hollywoods und einem der wichtigsten Filmschaffenden der Geschichte. Als grandioser Regisseur, Schauspieler und Komiker zeigte er in seiner Spielkunst unsere menschlichen Schwächen und Absurditäten auf. Dies gelang ihm auf eine so gefühl- und eindrucksvolle Art und so pointiert, dass in unserem Lachen über die Szenen immer eine Portion Beschämung über unsere (vorgeführten) menschlichen Verhaltensweisen steckt. Seine Botschaften band Chaplin gleichzeitig auf wunderbare Weise in tiefgründigen Humor ein, so dass es selten zu bissig wirkte – bis auf sein späteres Werk, das war bissig, und das notwendigerweise und ebenfalls großartig. Immer schwang eine gewisse (bis große) Portion Tragik in seinen Szenen mit, so manches Mal blieb einem auch das Lachen im Halse stecken.

In unserer heutigen, technologiebestimmten Zeit ist das Zitat eine wichtige Erinnerung daran, innezuhalten. Ein Gleichgewicht zwischen Denken und Fühlen führt zu einem erfüllteren Leben und zu einer besseren Verbindung zu Anderen. Analytisches Denken kann (neben seinen Vorzügen) auch dazu führen, dass wir uns von unseren Gefühlen abkoppeln. Das Dissoziieren ist zwar oft hilfreich (einen „kühlen Kopf bewahren“), z.B. bei Entscheidungen. Doch ist der „soziale“ Gedanke, das Einbeziehen der Entscheidungswirkung auf unser Umfeld, das, was schnell verloren geht, wenn der Systemdruck zunimmt. Zeitdruck, Gelddruck, Zumutbarkeiten jeglicher Art, für Einzelne oder eine Gesellschaft…

Chaplin mahnte uns vor 100 Jahren, nicht zwischen die Räder eines mechanistischen Denkens zu geraten und grundsätzlich die emotionale Verbindung zu uns selbst (z.B. Stress) und zu Anderen zu bewahren. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht gerade in seinem Sinne wäre, wie aktuell das Thema heute wieder geworden ist.